Wenn Adern und Venen schlapp machen

Vortrag zu nichtarteriosklerotischen Gefäßerkrankungen durch Facharzt Wolfram Mißler.

Großes Interesse herrschte am Krankenhaus Eichhof beim Vortrag „Treffpunkt Gesundheit“ im Februar. Im Rahmen der Gesundheitsreihe informierte Dipl.-Med. Wolfram Mißler, Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Angiologie, Kooperationspartner des Krankenhauses, über nichtarteriosklerotische Gefäßerkrankungen.

Diese Form der Erkrankung beruht in hohem Maße auf einer angeborenen Schwäche des Bindegewebes, aber auch entzündliche Gefäßveränderungen an den Arterien und Venen auf dem Gebiet der Rheumatologie gehören zum Krankheitsbild.

Wolfram Mißler ging in seinem Referat speziell auf Lymphgefäßerkrankungen und Lipödeme ein, bei denen vorwiegend Frauen an überproportional dicken, geschwollenen Beinen leiden, die sich trotz Sport oder Diät nicht wesentlich im Umfang verändern.

„Viele entzündliche Gefäßveränderungen treten als immunogene Reaktion oder im Rahmen anderer rheumatischer oder Bindegewebserkrankungen auf“, erklärte der Mediziner dem Auditorium. In anschaulicher Weise gab der Facharzt einen Überblick über die verschiedensten Krankheitsbilder. „Für ein rechtzeitiges Erkennen und eine optimale Behandlung ist eine gute Zusammenarbeit mit  Fachärzten anderer Fachrichtungen, wie zum Beispiel Rheumatologen, Augenärzten, Hautärzten oder Chirurgen gefragt“, verweist Mißler auf die schwierige Diagnostik. Eine frühe Erkennung dieser Gefäßveränderungen sei wichtig, um Spätfolgen und ihre volle Auswirkung auf den Gesamtorganismus zu verhindern, so der Diplom-Mediziner und bestätigte, dass die Zusammenarbeit der verschiedenen Fachdisziplinen im Vogelsberg schon recht gut funktioniere.

Im Vortrag wurde auch auf die immense Bedeutung der richtigen Versorgung der Lipödeme  eingegangen. Patienten, und insbesondere, wenn es sich um jüngere Menschen handele, litten neben den körperlichen Belastungen auch psychisch sehr stark unter der Erkrankung, betonte Mißler. In diesem Zusammenhang bestehe dringender Handlungsbedarf bei den Krankenkassen, da die Kostenübernahme, zum Beispiel bei einer Liposuktion, der subkutanen Fettabsaugung, häufig abgelehnt werde, da diese als „ästhetisch chirurgischer Eingriff“ gewertet werde.