Weiterbildung als Erfolgsrezept zur Sicherung von Pflegequalität

Seniorenzentrum Schlitzerland: Glückwünsche für Praxisanleiterin und Qualitätsmanagement-Beauftragte.

Besondere Auszeichnung gleich zu Beginn des neuen Jahres: Klaus Schaefer, Einrichtungsleitung im Seniorenzentrum Schlitzerland, konnte Helene Wiens zu ihrer bestandenen Weiterbildung als Praxisanleiterin und Soo Ling Lim-Steidel zum erfolgreichen Abschluss ihrer Fortbildung zur ersten Qualitätsmanagement-Beauftragten in der Schlitzer Senioreneinrichtung beglückwünschen.

„Durch die veränderten Bedingungen in der generalistischen Ausbildung von Pflegefachkräften sind die Anforderungen und der zeitliche Aufwand für die Betreuung und Anleitung von Auszubildenden noch einmal deutlich gestiegen. Darauf reagieren wir mit zusätzlicher Fort- und Weiterbildung unserer erfahrenen Fachkräfte“, erläutert Klaus Schaefer. Da Schüler*innen in der Pflege mittlerweile ein deutlich weiter gestecktes Ausbildungsfeld abdecken müssten, sei der Anteil der Azubis, die in der Schlitzer Einrichtung das Fachgebiet Altenpflege absolvierten, deutlich gestiegen, so der Einrichtungsleiter.

Seit dem Ausbildungsjahr 2020/2021 gilt das neue Pflegeberufegesetz (PflBG). Dabei sind die Grenzen der drei Pflegeberufe - Gesundheits- und Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und Altenpflege - aufgehoben und durch eine dreijährige allgemeine Ausbildung zur Pflegefachfrau/zum Pflegefachmann ersetzt. Auszubildende der dreijährigen generalistischen Ausbildung werden so in die Lage versetzt, als Fachkräfte die Pflege von Menschen aller Altersstufen und Versorgungsbereiche zu übernehmen. Damit einher geht eine Modernisierung der Ausbildungsinhalte, mehr Praxisanleitung im Betrieb und vor allem: mehr Anerkennung und Wertschätzung in der Öffentlichkeit.

„Da wir zur Eichhof-Stiftung Lauterbach gehören, können wir alle drei praktischen Ausbildungsbereiche - Krankenhaus, ambulante Pflege und Altenpflege - aus einer Hand anbieten“, erklärt die Pflegedienstleitung des Seniorenzentrums Schlitzerland Karin Vollmöller. Das bedeute jedoch auch, dass deutlich mehr Schüler*innen in der Schlitzer Einrichtung eingesetzt würden, die Einsätze der Auszubildenden minutiös geplant und Praxisanleiter*innen zusätzlich abgestellt werden müssten.

Breites Wissen vermitteln

Durch die geforderte Rotation ist der Aufwand für die Ausbilder*innen jedoch ebenfalls gestiegen. „Wir sind gefordert, den Auszubildenden zu zeigen, wie Pflege funktioniert, ihnen selbständiges Arbeiten zu lehren sowie die Vermittlung und Abfrage von theoretischem Wissen zu intensivieren“, erklärt die neue Praxisanleitung Helene Wiens. Die 31-jährige ausgebildete Altenpflegerin ist seit mehr als zehn Jahren im Haus tätig und begrüßt die geforderte Rotation in den unterschiedlichen Pflegebereichen, da so der Einblick in die Bandbreite der Pflege gesteigert würde. Es mache ihr große Freude, gemeinsam mit den Fachkolleg*innen ihre Erfahrungen weiterzugeben. Neben den zukünftigen Pflegefachfrauen und -männer leitet sie ebenfalls die Pflegehelferschüler*innen in der Einrichtung an.

Bindeglied zwischen allen Bereichen

Um die Anforderungen der Zukunft bewältigen zu können, haben die Verantwortlichen in Schlitz nun auch eine Qualitätsmanagement-Beauftragte (QMB) in ihren Reihen. In nur zwei Monaten Vollzeit an der Akademie für Pflegeberufe und Management (APM) in Wiesbaden hat Soo Ling Lim-Steidel erfolgreich ihre Weiterbildung absolviert. Die 46-Jährige ist seit 2012 in dem Seniorenzentrum Schlitzerland tätig und neben ihrer Aufgabe als Palliative Care-Beauftragte nun auch für das Qualitätsmanagement verantwortlich. Sie ist das kompetente Bindeglied zwischen Planung, Überwachung, Steuerung und Verbesserung in allen Bereichen der Pflege und Verwaltung.

„Die Verbände der Pflegekassen schreiben uns die Weiterentwicklung ins Buch. Damit einher geht eine komplexe Aufgabenstellung und das Einschlagen neuer Wege, um sich intern noch besser aufzustellen“, sagt Einrichtungsleitung Klaus Schaefer und fügt an, dass alles auf den Prüfstand komme: Ablauforganisation, Strukturverbesserung aber auch Fehlerkultur.

„Das Zusammenspiel aller Bereiche, von der Verwaltung über Pflege und Betreuung bis hin zur Hauswirtschaft ist wie ein dynamischer Kreislauf“, erklärt die neue QM-Beauftragte. So seien regelmäßige Arbeitstreffen in sogenannten Qualitätszirkeln entwickelt worden, zu denen je nach Schnittstelle partiell auch Vertreter*innen aus den Bereichen Technik, Physio- und Ergotherapie aber auch Ärzte einbezogen würden. Besonders wichtig sei auch die Unterstützung von IT-Fachleuten, da die zunehmende Digitalisierung im Pflege- und Gesundheitswesen wichtig für die Verbesserung und die Qualität der zukünftig zu bewältigenden Aufgaben darstellten, ist Soo Ling Lim-Steidel überzeugt.