Unterstützung für Angehörige psychisch Erkrankter

Angehörigengruppe der Psychiatrie trifft sich einmal im Monat im Krankenhaus Eichhof .

Ein monatlich stattfindendes Treffen für nahestehende Personen von psychisch Erkrankten bietet die Psychiatrische Institutsambulanz am Krankenhaus Eichhof. Jeden zweiten Dienstag im Monat von 18.30 bis 20 Uhr findet die Angehörigengruppe „Psychiatrie im Krankenhaus“ unter der Leitung von Dr. Ursula Bernbeck, Elke Müller und weiteren Kollegen in der Tagesklinik statt.

Nahezu jeder dritte Deutsche erkrankt in seinem Leben an einer psychischen Erkrankung, sagen Statistiker. Das Spektrum der Krankheiten ist dabei so vielfältig, wie die Menschen selbst. Und nicht nur die Betroffenen leiden, auch das Leben von Angehörigen und nahestehenden Personen verändert sich massiv. Viele können mit diesem Eingriff in ihre gewohnte Lebenssituation nur schlecht umgehen. Während es für Patienten vielfältige Hilfsangebote gibt, fühlen sich Betroffene im Umfeld mit ihren Ängsten und Nöten allein gelassen. Das muss nicht sein, sagt Dr. Ursula Bernbeck, Stationsärztin in der Tagesklinik der Abteilung Psychiatrie und Psychotherapie am Krankenhaus Eichhof. Gemeinsam mit Elke Müller, Krankenschwester, engagiert sich die Expertin nicht nur für ihre Patienten, sondern bietet Angehörigen ein Forum, mit sich selbst und den veränderten Bedingungen im direkten Umfeld umgehen zu lernen.

„In unserer Angehörigengruppe bieten wir Unterstützung und Verständnis, schaffen die Möglichkeit, Kontakte mit Gleichgesinnten zu knüpfen, Erfahrungen und Informationen auszutauschen und natürlich fachlich und medizinisch zu beraten“, wirbt Dr. Bernbeck für das monatlich stattfindende Treffen in den Räumen der Tagesklinik. „Da man die Erkrankung nicht sieht, sprechen viele Beteiligte aus Scham, Schuldgefühl oder Hilflosigkeit nicht über ihre persönlichen Nöte“, sieht Elke Müller das Problem nach wie vor in der gesellschaftlichen Wahrnehmung von psychischen Erkrankungen. Das Stigma, das dem Krankheitsbild anhafte, lasse auch Verwandte und Freunde verunsichert zurück. Es sei für viele Betroffene nach wie vor eine große Hürde, sich zu öffnen und Hilfe anzunehmen, sagt die versierte Krankenschwester.

Dabei ist der monatliche Treff am Krankenhaus Eichhof viel mehr als nur eine Runde von Gleichgesinnten, die sich anonym oder auch ganz offen über ihre Sorgen miteinander austauschen können. Die erfahrenen Mentoren geben Auskunft über die diversen Krankheitsformen, unterstützen mit persönlichen Ratschlägen und vermitteln auf Wunsch auch bei gemeinsamen Besuchen von Erkrankten und deren Angehörigen.

Viermal im Jahr ergänzen Fachreferenten das an jedem 2. Dienstag im Monat stattfindende Forum mit Vorträgen zu Hilfsangeboten oder Psychotherapien. So informiert in der nächsten Gesprächsrunde am 8. Mai Oberarzt Stefan Wiegand die Teilnehmer über die „Aufgaben der psychiatrischen Institutsambulanz“.

Die Fachleute geben auch Hilfestellungen, wenn es um Betreuungsangebote, wie professionelle Tagesstätten oder eine Rehabilitation von psychisch Kranken geht. Die Unterstützung reicht bis zu Empfehlungen und Ratschlägen für Betreuung und Unterbringung. „Natürlich ist es nicht einfach, über seine persönliche Lebenssituation zu sprechen und die Teilnehmer geben ja auch Einblicke in ihr Seelenleben. Doch viel schlimmer ist es, lange still vor sich hin zu leiden, anstatt sich im gemeinsamen Gespräch Hilfe und Unterstützung zu suchen“, erklärt Dr. Bernbeck. Sie weiß, dass gerade Schuldgefühle ein großes Thema sind, vor allem bei Eltern, die ein psychisch krankes Kind haben. „Die Selbstfürsorge für Angehörige ist ein wichtiger Baustein erfolgreicher Therapien. Man sollte auch die schönen Dinge im Leben pflegen“, empfiehlt die Ärztin. Dazu müssten Angehörige zunächst aber bereit sein, sich mit ihrer Situation aktiv auseinander zu setzen. Impulse geben, das können die Experten der Angehörigengruppe der Psychiatrie am Krankenhaus Eichhof auf jeden Fall.

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