Schwerkranker Patient jetzt im Klinikum

Corona-Infizierter muss speziell beatmet werden / Neue Fälle, aber auch gute Nachrichten aus dem Eichhof-Krankenhaus.

Mit der Zahl der Corona-Infizierten im Vogelsbergkreis steigt auch die Patientenzahl im Lauterbacher Eichhof-Krankenhaus.

Das Corona-Virus ist im Eichhof-Krankenhaus angekommen. Das bestätigte bereits am vergangenen Freitag Tobias Plücker, Kardiologie-Chefarzt und Hygieneverantwortlicher am Lauterbacher Krankenhaus, im Gespräch mit unserer Zeitung und betonte: Die Lage ist ernst. Wie ernst, belegt auch die aktuelle Entwicklung: Denn der Jüngere der beiden vor dem Wochenende aufgenommenen Covid-19-Patienten, die auf der Intensivstation behandelt und beatmet werden mussten, wurde in der Nacht von Samstag auf Sonntag ins Fuldaer Klinikum verlegt und muss per „künstlicher Lunge“ beatmet werden. Der schwerkranke Mann, der Urlaub in einem Risikogebiet gemacht hatte, hatte laut Plücker keine Vorerkrankung.

Aktuell seien außerdem zwei weitere leichtere Fälle stationär hinzugekommen. Einer wird laut Plücker auf der normalen Station isoliert behandelt, bei dem anderen handele es sich um einen Verdachtsfall, der auf der Intensivstation liege, jedoch ohne Beatmung auskomme.

Menschen bieten Hilfe an

„Die Ruhe vor dem Sturm ist vorbei“, bilanziert Plücker. Aber neben all’ den bedenklich stimmenden Nachrichten kann er auch Positives aus dem Krankenhaus berichten. „Es rufen viele Menschen an, die helfen möchten und die voller Ideen stecken“, freut sich der Chefarzt. Die Angebote würden gesammelt und bei Bedarf abgerufen.

Ebenso bemerkenswert sei die Bilderspende der Großenlüderer Malerin Christina Reinhold, die mit ihren Landschaftsmalereien insbesondere Palliativpatienten einen schönen Blickfang schenken möchte.

Als tolle Geste wertet Plücker auch das Geschenk der Betreiberinnen des thailändischen Nagelstudios Le Than aus der Lauterbacher Bahnhofstraße, die, nachdem sie schließen mussten, dem Krankenhaus ihre Bestände an Mundschutzmasken und Desinfektionsmitteln gebracht hätten.

35 Filtermasken und einen Fünf-Liter-Kanister Händedesinfektionsmittel spendete zudem Cengiz Kahraman, Inhaber der gleichnamigen Gebäudereinigung in Lauterbach, an das Krankenhaus. Für den Firmenchef sei es eine selbstverständliche Geste der Solidarität, wie er betonte. Mit seiner Spende hat Kahraman nach eigener Auskunft die notwendigen Materialien dahin gebracht, „wo sie am meisten gebraucht werden“. Der Inhaber der Gebäudereinigung mit 110 Mitarbeitern hatte gut vorgesorgt und seinen Bedarf fürs Jahr schon früh vorausschauend aufgestockt.

VIER NEUE CORONA-FÄLLE IM KREIS/ HILFETELEFON FÜR SENIOREN AB SOFORT

 

Erneut hat es im Vogelsbergkreis vier neue Corona-Fälle gegeben. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der Covid-19-Patienten auf 30. Bei den vier neuen Patienten handelt es sich laut Mitteilung der Kreisverwaltung um Reiserückkehrer aus der Alpenregion. Sie befinden sich demnach in häuslicher Quarantäne und zeigen nur leichte Krankheitssymptome.

.„In der jetzigen Situation müssen vor allem die Bürger unterstützt werden, die zur Risikogruppe gehören und sich anderweitig keine Hilfe zum Beispiel für den Einkauf organisieren können, da sie auf sich alleine gestellt sind“, erklärt Landrat Manfred Görig (SPD). Für diesen Personenkreis richtet der Vogelsbergkreis daher ab Dienstag, 24. März, in der Fachstelle „Prävention im Alter“ ein Hilfetelefon ein. Hier können sich Menschen hinwenden, um sich Hilfe in den verschiedenen Alltagsbereichen zu organisieren, erläutert Görig.

Die Mitarbeiter der Fachstelle „Prävention im Alter“ sind montags bis donnerstags zwischen 8 und 16 Uhr sowie freitags zwischen 8 und 12 Uhr zu erreichen:

Ansprechpartner sind Frau Blank unter der Telefonnummer 06641/9771781, Frau Vorwerk unter der Telefonnummer 06641/9771782 und Herr Merschrod unter der Telefonnummer 06641/977178.