Frühzeitige Vorsorge verringert Gefahren

Händehygiene-Aktionstag am Krankenhaus Eichhof im Kampf gegen Erreger und Sepsis.

Die  „Aktion Saubere Hände“ in Krankenhäusern, Gesundheitseinrichtungen und Seniorenheimen, die traditionell am internationalen Tag der Händehygiene am 5.5. eines Jahres stattfindet und als Symbol für die fünf Finger einer Hand steht, ist eine wichtige Maßnahme im Kampf gegen Erreger und Co. Das Krankenhaus Eichhof hat in diesem Jahr entschieden, den bevorstehenden Winter in das Bewusstsein der Patienten, Besucher und Mitarbeiter zu rücken, und stellte mit einem Hygiene-Aktionstag im September, unter dem  Motto der WHO „Aktiv gegen Sepsis“, die Händehygiene in den Mittelpunkt.

Im gesamten Haus gab es Kurzschulungen zum Thema Infusionsmanagement. Außerdem wurde mit der Aktion „No Hands“, gegen das Händeschütteln im Krankenhaus aufmerksam gemacht, zumal die Grippezeit ansteht.

Krankenhauskeime, bakterielle Infektionen und antibiotikaresistente Erreger sind regelmäßig Themen in Medizin- und Pflegeeinrichtungen, vor allem unter dem Aspekt der Händehygiene. Insbesondere Krankenhäuser, in denen auch durch die Besucher von außen eine vollständige Kontrolle nicht möglich ist, sehen sich dabei großen Herausforderungen ausgesetzt.

„Wir wollen mit unserer Aktion die Menschen dafür sensibilisieren, vor der anstehenden Grippeperiode besonders darauf zu achten, dass Hygienemaßnahmen, wie regelmäßiges Hände waschen zuhause und Hände desinfizieren im Krankenhaus, oberste Priorität bei der Eindämmung der Verbreitung von Erregern und Keimen haben“, sagte Hygienefachkraft Dagmar Nigge, die gemeinsam mit ihrem Kollegen, dem hygienebeauftragten Pfleger Ingo Schreier, den Aktionstag organisiert hatte.

Seit nunmehr zehn Jahren nutzt das Krankenhaus Eichhof die Veranstaltung als Pflichtfortbildung für die Mitarbeiter, aber auch als Informationsforum für Besucher und Gäste. Dass Hände vor allem in Krankenhäusern regelmäßig desinfiziert werden müssen, um die Übertragung von Bakterien zu verhindern, liegt auf der Hand. Diese Maßnahme zählt zu den Effektivsten in der Prävention sogenannter nosokomialen (im Krankenhaus erworbene) Infektionen.

Damit die Teilnehmer den Erfolg der Händedesinfektion optisch erkennen können, hat das Lauterbacher Krankenhaus ein Schwarzlichtgerät angeschafft, das die korrekte Durchführung, vor allem aber die Defizite in der Anwendung, sichtbar macht. Nicht desinfizierte Bereiche an den Innen- und Außenflächen der Hände und im Übergang zu den Armen lassen sich unter dem UV-Licht nicht verbergen. „Unter dem Schwarzlicht sieht man deutlich, welche Stellen bei der Desinfektion nicht vollständig erreicht wurden. Da hat schon so mancher Teilnehmer Mängel in der eigenen Anwendung registrieren müssen", erklärte Ingo Schreier.

Die Hand geben, beim Niesen und Husten die Etikette wahren, all das trage dazu bei, dass insbesondere in der Winterzeit sich viele Keime rasend schnell verbreiten, erklärte Dagmar Nigge. Hier sei das Taschentuch dem Ellenbogen zweifelsohne vorzuziehen, und die regelmäßige Reinigung der Hände im Nachgang sei unerlässlich, empfiehlt die Hygienefachkraft. Vor dem Hintergrund, dass jeder Piekser im schlimmsten Fall zu einer Sepsis führen kann, haben sich die Verantwortlichen am Krankenhaus Eichhof um Verwaltungsdirektor Dr. Christof Erdmann und Hygienearzt Tobias Plücker dem intensiven Kampf gegen Erreger und Keime gestellt.

„Die Hygiene ist seit Jahren eines der wichtigsten Themen in unserem Haus. Wir investieren kontinuierlich in die notwendigen Maßnahmen. „Voraussetzungen wie Arbeitskittel, Handschuhe und Sterilisation sind dabei selbstverständlich“, erklärt Chefarzt Plücker und fügt hinzu: „Wichtig ist, Patienten, Angehörige und Besucher für das Thema zu sensibilisieren und klar zu machen, dass Händehygiene alternativlos ist.“ Gemeinsam mit Dagmar Nigge und Ingo Schreier arbeitet er an einer ständigen Verbesserung der ohnehin strengen Hygienevorschriften am Krankenhaus Eichhof.

Die neueste Maßnahme in diesem Zusammenhang ist ein eigenes Hygieneset mit antimikrobieller Waschlotion und desinfizierendem Nasengel, das vom Krankenhaus Eichhof finanziert und zunächst allen Patienten der Endoprothetik zur Verfügung gestellt wird. Die Patienten bekommen das Set mit nach Hause, um möglichst keimarm zur Operation ins Krankenhaus zu kommen.

„Wir wollen unter anderem damit eine frühzeitige Vorsorge treffen, um das Infektionsrisiko zu senken und die Gefahr einer Sepsis, die letale Folgen haben kann, beim Patienten so gering wie möglich zu halten“, bestätigt auch Verwaltungschef Dr. Christof Erdmann. Viele Mitarbeiter und auch Besucher wären dem Aufruf am Aktionstag gefolgt und hätten sich informiert. Nun sei es wichtig, dieses Bewusstsein zu erhalten.