Eine bunte Welt in Lauterbach

25 Jahre Projekt „Bindeschuh“

Ab dem 8. Mai 2017 zeigt das Projekt „Bindeschuh“ eine Auswahl seiner Werke im Krankenhaus Eichhof in Lauterbach. „Die Welt ist bunt“ heißt die Ausstellung, die bis zum 2. Juli im Krankenhaus Bilder von 19 Künstlerinnen und Künstlern aus Bad Soden, Fulda, Großenlüder, Hosenfeld, Petersberg, Schlüchtern und Steinau präsentiert. Sie alle sind Mitglieder des inklusiven Kunst- und Kulturprojekts „Binde-schuh“ an der Hochschule Fulda. Das Projekt versteht sich seit 25 Jahren als krea-tives Freizeitangebot für Menschen mit Behinderungen und zugleich als praxisna-he Lehrveranstaltung für Studierende der sozialen Arbeit. Die neuesten Werke von „Bindeschuh“ - rund 40 farbenfrohe Gemälde und Computergrafiken - sind nun im Rahmen von Kultur im Krankenhaus (KiK) erstmals in Lauterbach zu sehen.

Das Projekt „Bindeschuh“ verbindet Menschen und beruht dabei vor allem auf drei Grundideen: Einerseits ist es ein Angebot für Künstlerinnen und Künstler mit Han-dicap, die sich in einem offenen Atelier der Hochschule treffen und dort ihre künst-lerischen Fähigkeiten entdecken und entfalten können. Andererseits ist es eine praxisorientierte Lehrveranstaltung für Studierende des Fachbereichs Sozialwesen. Wie Assistenz für Menschen mit Behinderung aussehen kann und welche Aufga-ben in einem Kulturprojekt anfallen, lernen die angehenden Sozialarbeiter hier nicht nur in der Theorie: Wenn etwa die Künstler bei ihrer Arbeit Unterstützung be-nötigen, sind die Studierenden zur Stelle. Auf diese Weise kommen 20 Künstler zwischen 17 und 63 Jahren und 21 Studierende des Fachbereichs Sozialwesen zwei Semester lang jeden Montag im Atelier der Hochschule zusammen. Und die-ses inklusive Miteinander ist der dritte wichtige Gedanke bei „Bindeschuh“.

Der Titel der Ausstellung „Die Welt ist bunt“ geht zurück auf ein gleichnamiges Bild der Künstlerin Ulrike Stadler. Für Andrea Hilgers, Leiterin von „Bindeschuh“ und Er-ziehungswissenschaftlerin im Fachbereich Sozialwesen, verweist er aber auch auf eine grundlegende Zielsetzung des mehrfach ausgezeichneten Projekts: „Wir wol-len die Vielfalt der Menschen in unserer Gesellschaft abbilden“, erklärt sie. Den Sinn des Projekts „Bindeschuh“, das Hilgers gemeinsam mit dem Kunstpädagogen und Sozialarbeiter Björn Boch betreut, sieht die Professorin auch darin: „Es geht um eine Selbstwertsteigerung von Menschen mit Behinderung, damit sie ihre eigenen bemerkens- und  beachtenswerten Fähigkeiten realisieren. Es geht aber auch um eine Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Kompetenzen von Menschen mit Behinderung. Und nicht zuletzt geht es um den Spaß am kreativen Gestalten und das soziale Miteinander.“

Die bunten Früchte dieses Miteinanders bei „Bindeschuh“ sind vom 8. Mai bis zum 2. Juli 2017 im Eingangsbereich des Lauterbacher Krankenhauses der Eichhof-Stiftung Lauterbach, Eichhofstraße 1, zu sehen. Die Vernissage findet am Montag, dem 8. Mai, um 16.00 Uhr statt. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei. Weitere Informati-onen zum Projekt „Bindeschuh“ und zur Ausstellung gibt es unter <link http: www.bindeschuh.de _blank>www.bindeschuh.de.