Beteiligte ziehen positive Bilanz

Elf Tage mit vollem Einsatz im Projekt „Schüler leiten Station“.

Erschöpft und dennoch glücklich über die gemeisterte Herausforderung übergab der Pflegenachwuchs, die Auszubildenden des Kreiskrankenhauses des Vogelsbergkreises in Alsfeld (KKH) und des Krankenhauses Eichhof in Lauterbach, die Geriatrische Station des KKH an die Examinierten Pflegekräfte der Spätschicht. Nach elf Tagen im Früh-, Spät- und Nachtdienst unter ständiger Begleitung examinierter Fachkräfte, Praxisanleitern und des Lehrpersonals der Krankenpflegeschule des Vogelsbergkreises zogen die Beteiligten eine ausgesprochen positive Bilanz.

In der Pressemitteilung des Gemeinschaftsprojektes des KKH, des Eichhof Krankenhaus und der Pflegeschule des Vogelsbergkreises heißt es, Christiane Schwind, Leiterin der Krankenpflegeschule, und die Lehrkräfte Astrid Hill und Carsten Reitz, die das Projekt in der Pflegeschule vor- und nachbereitet sowie die Tage auf der Station begleitet haben, sind vom Erfolg des Projektes überzeugt: „Die Auszubildenden haben gezeigt, wozu sie fähig sind – haben die Herausforderungen angenommen und haben die Aufgaben, die sie nach dem Ende der Ausbildung erwarten, kennengelernt“, sagt die Schulleiterin.

Gemeinsam mit den Lehrkräften begleiteten Praxisanleiter und examinierte Fachkräfte das Projekt, die die Arbeit und Prozesse beobachteten. „Aufgaben wie Tabletten stellen, Patientenakten pflegen oder die Absprache der Behandlung mit den Ärzten, mussten die Pflegeschüler genauso eigenständig erledigen, wie die Einteilung der Dienstpläne“, sagt Schwind. „Die examinierten Fachkräfte sollten nur unterstützen, wenn es unbedingt nötig ist.“

Viel Freude und hoch motiviert

Auch die Stationsleitung Silke Edler, die das Projekt intensiv begleitete, sei mit dem Ergebnis zufrieden: „Die Auszubildenden sind mit sehr viel Freude, hoch motiviert und mit etwas Aufregung auf die Station gekommen“, resümiert sie. „Natürlich gibt es in Ausnahmesituationen etwas Aufregung – das ist allerdings normal. Begeistert hat mich der freundliche Umgang, besonders auch mit den Patienten“, sagt Edler – denn nach den elf Tagen machte sich bei Patienten und Pflegenachwuchs auch Abschiedsstimmung breit.

Auch die Abstimmung mit Logo-, Physio-, oder Ergotherapie sei kein Problem gewesen, genauso habe die Einarbeitung der Auszubildenden aus Lauterbach wunderbar funktioniert, fügt die Stationsleitung an. „Verantwortung zu übernehmen, im Team zusammenzuarbeiten und das eigene Handeln zu reflektieren hat über die elf Tage hinweg hervorragend geklappt.“

Für Lisa Wendler, die wie die anderen Auszubildenden in der Klasse das dritte Lehrjahr absolviert, war besonders der Start in das Projekt herausfordernd: „Am Anfang war es sehr viel Neues – da mussten wir uns erst etwas reinfinden“, sagt sie. Denn viele Schüler lernten nicht nur die Arbeit auf einer völlig unbekannten Station, sondern auch in einem unbekannten Krankenhaus kennen. „Trotzdem war es ein gutes Gefühl zu merken, wie es ist, wenn man für die Station verantwortlich ist“, sagt Helen Steuernagel.

Auch dass die Aufgaben neu und die Anforderungen höher waren, bekamen die Auszubildenden zu spüren, denn „zum Beispiel die Zusammenarbeit mit den Ärzten war für uns komplett neu“, sagt Sophie Fuchs. Ebenso war die Arbeit am PC oder mit Patientenakten für die Azubis eine Umstellung, die sie – und darüber waren sich alle einig – genauso wie die vielen anderen Herausforderungen, sehr gut gemeistert haben.

Bei der finalen Übergabe bedankten sich die anwesenden Auszubildenden herzlich bei den Verantwortlichen, die das Projekt ermöglicht haben. Ein Dank, dem sich auch Ingo Breitmeier, Geschäftsführer des KKH, anschloss: „Ein Projekt, dass den Schülern einen wertvollen Blick in ihre eigene Zukunft ermöglicht und in dem sie neue Aufgaben kennenlernen – für das Engagement möchte ich mich ganz lieb bei allen Beteiligten bedanken.“