Abteilung Psychiatrie und Psychotherapie am Krankenhaus Eichhof baut therapeutisches Angebot aus

Vortrag von Chefarzt Peter Wulf und Einweihung der neuen Station P4

Gleich zwei Angebote macht das Krankenhaus Eichhof Interessierten, betroffenen Erkrankten und Angehörigen am Donnerstag, 22. Juni: Neben dem Vortrag von Chefarzt Psychiatrie und Psychotherapie Peter Wulf zum Thema „Depression im Alter“ um 18 Uhr in der Cafeteria im 1. UG, können alle Teilnehmer*innen im Anschluss daran an der Einweihung der neuen Station P4 der Psychiatrie im Haupthaus beiwohnen.

Depression als häufigste psychiatrische Erkrankung gewinnt eine immer größere gesellschaftliche Bedeutung. Davon betroffen sind nicht nur Menschen, die der Stress des Berufsalltages besonders fordert, sondern es finden sich Erkrankte in allen Altersklassen, in unterschiedlichsten familiären Situationen und in allen Gesellschaftsschichten. Eine besondere Herausforderung stellen dabei ältere Menschen dar, denn deren Behandlung beinhaltet andere Erfordernisse als bei Jüngeren.

„Der demographische Wandel mit stetig steigenden Zahlen an Mitbürger*innen im höheren Alter lässt zwangsläufig auch die Anzahl psychisch Erkrankter in dieser Altersgruppe steigen. Hier gibt es jedoch deutlich andere Kernthemen, die in der Lebenssituation verankert sind“, sagt der Psychiater und Psychotherapeut Peter Wulf. In seinem Vortrag geht der Chefarzt auf die besonderen Bedürfnisse von betroffenen Senior*innen ein, zeigt moderne Behandlungsoptionen auf und gibt dem Auditorium die Möglichkeit, Fragen zum Thema zu stellen. Anmeldung wird erbeten bis zum 15. Juni 2023 unter pia@eichhof-online.de oder unter Tel. 06641 82-530.

Einweihung der neuen Station P4

Im Anschluss an den Vortrag sind alle Teilnehmer*innen sowie Interessierte herzlich eingeladen, an der Einweihung der neuen Station Psychiatrie 4 (P4) im 2. OG des Haupthauses am Krankenhaus Eichhof teilzunehmen. Die Abteilungserweiterung der psychiatrischen Fachabteilung war notwendig geworden, da die Wartelisten für stationäre Behandlungen immer länger wurden. „Es ist nicht hinnehmbar, dass wir Menschen, die dringenden Behandlungsbedarf haben, keinen Platz anbieten können“, erläutert Peter Wulf die Hintergründe für diesen Schritt.

Der erfahrene Chefarzt hatte im Januar 2022 seine neue Position am Krankenhaus Eichhof mit der Maßgabe angetreten, den Ausbau therapeutischer Angebote und Therapieverfahren, wie beispielsweise die Elektrokonvulsionstherapie (EKT) als modernes und wirksames Verfahren zur Behandlung schwerer depressiver und psychotischer Erkrankungen, voranzutreiben. Dass nun im Hauptgebäude des Lauterbacher Krankenhauses die ehemalige Corona-Station freigegeben wurde, sei ein Glücksfall und trage „...zur praktizierten Entstigmatisierung von psychisch erkrankten Patient*innen bei“, so Peter Wulf. Patienten mit Herz-, Hüft- oder psychischem Leiden interagierten miteinander und auf diese Weise würden Vorurteile abgebaut, ist er sicher.

Die 12-Betten-Abteilung werde mit leichtgradigen oder eintägigen Patienten belegt. Hinzu kämen auch Suchtkranke, die bereits einen Reha-Platz hätten. Nicht absprachefähige Erkrankte würden nicht auf der neuen Station untergebracht, beugt der renommierte Facharzt einer möglichen Besorgnis der Patienten am Eichhof vor.

„Durch den neuen Standort direkt unterhalb des OP-Traktes können wir deutlich an pflegerischer Arbeitszeit einsparen, da zum Beispiel die EKT-Therapie direkt ein Stockwerk höher durchgeführt werden kann“, sagt Wulf, der sein Team aufgestockt hat und mit der neuen Kollegin Neslikan Cosan und Funktionsoberärztin Ana Maria Gavrilesco die Station P4 fachmedizinisch betreut. Sein Dank gilt Fachkrankenpfleger Roland Schwind, der eigentlich in den Ruhestand gehen wollte, sich aber für das neue Konzept begeisterte und maßgeblich an der Planung und Umsetzung mitgewirkt hat. „Ich freue mich sehr, dass er vorerst auch an Bord bleibt, um die neue Station, die ihren Dienst am 1. Juni aufgenommen hat, mit seiner Expertise zu begleiten“, ist Chefarzt Wulf voll des Lobes für den engagierten Mitarbeiter.