„Die Scheu vor der Verantwortung ist eine Krankheit unserer Zeit.“ Mit dieser provokanten These begann die philosophische Soirée. Es handelt sich nicht etwa um eine aktuelle These, sondern ist bereits über 100 Jahre alt und stammt von Otto von Bismarck.
Weiter führte er aus: Oftmals werde von Politikern oder Managern schnell die sogenannte Verantwortung für einen Skandal übernommen, und doch müssten wir später feststellen, dass sich nichts verändert hat oder dass keine Konsequenzen folgen. Genügend Beispiele gibt es, in der die Verantwortung eben doch nicht übernommen wurde oder übernommen werden konnte.
„Verantwortung ist die Zuständigkeit von Personen für übernommene Aufgaben vor einer Instanz“, so Quarch. In dem Begriff „Verantwortung“ stecke das Wort „Antwort“ und aus diesem Verständnis bezeichnet Quarch Verantwortung als den Vorgang, mit dem eigenen Tun und Lassen, mit der eigenen Person Antwort zu geben auf etwas, das mir gesagt ist und dafür mit meiner Person einzustehen. Als verantwortliche Person verkörpert man demnach selbst die Antwort. „Verantwortung wird übernommen, getragen und übergeben. In einigen indigenen Völkern wird Verantwortung sogar als persönliches Antwortgeben auf geschenkte Gaben wie zum Beispiel das Leben oder die Erde empfunden. Verantwortung ist gut, weil sie die Voraussetzung für Potenzialentfaltung, Lebendigkeit und erfülltes Menschsein schafft. Verantwortung ermöglicht Lebendigkeit, Zukunft, Miteinander.“
Dr. Britta von Molo als Vorsitzende des Fördervereins Psychiatrie bedankte sich bei Christoph Quarch. Im Anschluss wurden selbstgefertigte Produkte der Vogelsberger Lebensräume verkauft. Der Förderverein Psychiatrie Vogelsberg bemüht sich, psychische Erkrankungen in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung zu rücken und unterstützt Erkrankte.