Systemrelevanz ist das Gebot der Stunde

Eichhof-Stiftung Lauterbach geht Krankenhausreform aktiv an.

Krankenhaussterben, Systemrelevanz und drohende Mitarbeiterentlassung: die derzeit vieldiskutierten Schlagworte der von Gesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach geplanten Krankenhausstrukturreform verunsichern die gesamte Krankenhauslandschaft in Deutschland. Das Krankenhaus Eichhof in Lauterbach stellt sich aktiv auf die Herausforderung der kommenden Veränderung ein.

„Wir sind schon einige Zeit dabei, unser Haus intern auf den Prüfstand zu stellen und bereiten uns auf die Reform vor. Dabei durchleuchten wir alle Fachabteilungen, auch im Hinblick auf die vom Gesetzgeber geforderte Ausstattung und stellen die Weichen dafür, dass wir als systemrelevanter Versorger in der Region auch zukünftig die medizinische Betreuung der Bevölkerung im Vogelsberg sicherstellen können“, erklärt der Vorstand Mathias Rauwolf. Die vergangenen Jahre seien auch für das Krankenhaus Eichhof eine Herausforderung gewesen. So musste während der Corona-Pandemie das Haus im Wechsel immer wieder runter- und hochgefahren werden. Die Vorhaltekosten seien immens gewesen. Krankheitswellen innerhalb des Personals hätten zudem einen zusätzlichen Kraftakt dargestellt und die Energiekrise sowie der Inflationsausgleich hätten Zugriffe auf die Kapitalrücklage der Eichhof-Stiftung notwendig gemacht.

Der Vorsitzende des Stiftungsrats Dr. Gerhard Schlitt sieht das Haus dennoch gut aufgestellt: „Wir haben im engen Schulterschluss mit dem Vorstand selbst in schwierigen Zeiten das Krankenhaus weiterentwickelt, technisch aufgerüstet und die medizinische Fachkompetenz ausgebaut“, sagt Schlitt. Zusätzlich wurde der Austausch mit dem Klinikum Fulda als Maximalversorger in der Region Osthessen intensiviert.

Gemeinsam gehen Stiftungsrat und Vorstand nun auch aktiv die Krankenhausreform an. „Um den Standort Lauterbach zu erhalten, müssen auch wir absehbar Umstrukturierungsmaßnahmen vornehmen. Dabei steht natürlich neben der Relevanz unserer Fachabteilungen auch der Personalschlüssel auf dem Prüfstand“, sieht Rauwolf wichtige Entscheidungen auf sich zukommen. Neben den etablierten Fachabteilungen  Allgemein- und Viszeralchirurgie, Anästhesiologie und Intensivmedizin, Innere Medizin/Kardiologie und Gastroenterologie, Geriatrie, Unfall- und Orthopädische Chirurgie sowie Psychiatrie und Psychotherapie seien die in 2020 etablierten Facharztpraxen im MVZ Eichhof, der 2021 installierte MRT sowie der jüngst vom Kreisausschuss des Vogelsbergkreises genehmigte Notarztstandort am Krankenhaus Eichhof wichtige Eckpfeiler für die von der Bundesregierung geforderte Systemrelevanz und sicherten damit den Erhalt des Krankenhauses. Sollte dennoch im Zuge der Krankenhausreform auch in Lauterbach der Rotstift angesetzt werden müssen, werden wir verantwortungsvoll mit unserem engagierten Fachpersonal umgehen“, sagt Rauwolf.

Dem immer mehr drohenden ärztlichen und pflegerischen Fachkräftemangel zeigen sich Stiftungsrat und Vorstand kämpferisch: „Mit unserer intensiven Ausbildungsoffensive haben wir unser Haus in den Fokus junger Menschen aus ganz Deutschland und sogar im Ausland gerückt, die hier eine qualifizierte Ausbildung machen wollen. Unser Ausbildungsprogramm ist in 2022 in der Studie des F.A.Z.-Instituts in der Kategorie „Gemeinnützige Krankenhäuser“ zum Ausbildungs-Champion gekürt worden, für 2023 wurde diese Top-Auszeichnung wiederholt bestätigt. Zudem kooperiert das Krankenhaus Eichhof in Lauterbach seit Anfang 2021 mit der Justus-Liebig-Universität in Gießen bei der Ausbildung von Medizinstudenten im „Praktischen Jahr“ (PJ). Als „Akademisches Lehrkrankenhaus“ betreuen wir jedes Jahr Studierende im 11. und 12. Semester ihres Studiums.

Wir sind und bleiben ein begehrter Arbeitgeber. Das werden wir auch zukünftig weiter fördern“, stellt Mathias Rauwolf klar. Und Stiftungsratsvorsitzender Dr. Gerhard Schlitt ergänzt: „Wir stellen als zweitgrößter Arbeitgeber mit fast 1.000 Mitarbeitenden in allen Tochtergesellschaften der Stiftung eine hohe Wirtschaftskraft im Vogelsberg dar.