Malen als Quelle für Kraft und Selbstwert

Einrichtungsübergreifendes Kunstprojekt der Vogelsberger Lebensräume.

"Mein Baum 2023“ lautete das Thema der Projektarbeit „Malen“ von Klient*innen der Vogelsberger Lebensräume (VLR), an der etwa 30 Hobbymaler*innen der Reha Werkstatt Kompass Leben, Tagesstätte Alsfeld, Wohnhaus und Tagesstätte Lauterbach teilgenommen haben. Die entstandenen Bilder sind im 1. UG, Gebäude C/D im Krankenhaus Eichhof, das wie die VLR zur Eichhof-Stiftung Lauterbach gehört, ausgestellt.

Gemalt wurde nach der Technik Neurografik, bei der Muster erzeugt werden, die die Gehirntätigkeiten stimulieren. Dabei wird intuitiv gestaltet und sie kann Freude an Kreativität hervorrufen. Sie führt dazu, dass Teilnehmer*innen zur Ruhe kommen, eine Steigerung des Selbstwertgefühls erfahren und sich gedanklich nur auf die Beschäftigung mit dem Objekt konzentrieren.

Gedanken können durch die Neurografik neu und positiv ausgerichtet werden.

„Man muss nicht zwangsläufig malen können, um an dieser vor allem meditativen Arbeit mitzumachen“, erläutert Initiatorin Katharina Ruch, die als Ergotherapeutin seit sechs Jahren in der Tagesstätte Lauterbach tätig ist. Die 37-Jährige macht derzeit eine Fortbildung zur Fachtherapeutin „Kunst kreativ“ und weiß, wie wichtig Kraft und Selbstbestimmung im Leben von Menschen mit psychischen Problemen sind.

Der Baum als Bestandteil des Waldes und Symbol für Wurzeln und Festigkeit war dann auch schnell Lieblingsthema aller Beteiligten und so entstanden Bilder, die vor Lebendigkeit und bunten Farben nur so sprühen.

„Alle Teilnehmer*innen des Kurses haben im Rückblick gesagt, dass sie beim Malen zur Ruhe gekommen sind, zu sich selbst gefunden und auf diese Weise ihr Selbstwertgefühl aufgewertet haben“, sagt die Leiterin des Projektes, die mit ihrer Bewusstseinsarbeit viel Freude in den Alltag der Hobbykünstler*innen gebracht hat.

In drei großen Gruppen sowie in Einzelgruppen in Tagesstätte und Wohnhaus sind nunmehr etwa 30 Bilder entstanden, die im Krankenhaus Eichhof besichtigt werden können. Zur Eröffnung der Ausstellung hatten sich neben den Verantwortlichen des Lauterbacher Krankenhauses und der VLR auch einige Teilnehmer*innen angesagt, die mit ihren fröhlichen und bunten Bildern einen Blick in ihr Seelenleben während des Projektes offenbaren.